Unternehmen können auf Hochtouren laufen, und dennoch kann an der Börse ein verlorenes Jahrzehnt drohen, wenn die Bewertungen unangemessen hoch sind. Die Lektion? Die Geschichte zeigt, dass die Bewertung keine Rolle spielt – bis sie es plötzlich doch tut.
«Sind da draussen denn alle verrückt geworden?»
Das ist ein Satz aus Gordon Gekkos berühmter Universitätsrede im Film «Wall Street 2 – Geld schläft nicht».
Er erklärt den Studenten das «Steroid-Banking», das inzwischen bankrotte Geschäftsmodell, das sich wie ein Krebsgeschwür ausbreitet und den ganzen Planeten zerstört. «Die Mutter allen Übels ist die Spekulation», sagt Gekko anschliessend. Der Film und der erste «Wall Street», Oliver Stones Klassiker aus dem Jahr 1987, stehen auf meiner Liste der Streifen, die ich mir immer wieder ansehen muss. Ich kann seine Rede inzwischen auswendig und lasse sie mir oft durch den Kopf gehen. Der erste Satz, den ich in der Einleitung erwähnt habe, passt gut zu dem, was nun folgt.
Wenn ich den heutigen Aktienmarkt beobachte und analysiere, deckt er sich recht gut mit einer anderen Aussage, die der frühere Hedge-Fund-Manager Stanley Druckenmiller und andere Wallstreet-Veteranen immer wieder zitieren: Die Idee eines verlorenen Jahrzehnts.
Und die anhaltende Bewertungs-Expansion, die wir in den vergangenen Jahren erlebt haben, spielt dabei eine zentrale Rolle.
Chart 1: S&P 500 Kurs-Gewinn-Verhältnis, quartalsweise 1988–2024
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