„If you can dream it, you can do it“
– Walt Disney
Magisch.
Das beschreibt dieses Unternehmen am besten.
Es besitzt Star Wars, Marvel, Frozen, Avatar, Toy Story, The Simpsons, Indiana Jones und viele mehr. Es verwaltet die grössten Themenparks der Welt, die jedes Jahr von Millionen von Menschen besucht werden. Es betreibt den grössten Sportkanal, der auf dem Festland die NBA oder NFL anbietet. Auf hoher See schwimmt eine Armada von Kreuzfahrtschiffen. Um neue Gebiete zu erschliessen, befindet sich das Unternehmen jetzt in einem Streaming-Krieg mit Netflix, Apple TV+, Amazon Prime und vielen anderen.
Ja, es ist unsere geliebte “The Walt Disney Company”.
Es ist das magischste Unternehmen mit einer unglaublichen Historie des Geschichtenerzählens, das sich in die Herzen und Köpfe von uns allen gewoben hat. Ob Erwachsene oder Kinder.
Trotzdem blutet mir persönlich das Herz. Denn der Zauber ist verblasst.
Aber es gibt einen Retter in Not mit einer Menge “Skin in the Game”.
Ich habe eine neue (alte) Hoffnung.
Bob Iger.
Abbildung 1: Bob Iger’s Vermächtnis seines Lebens

Das Powerhouse der Unterhaltung
Iger brachte das Unternehmen an Orte, an denen es noch nie zuvor gewesen war.
Alles begann im Jahr 1995. Durch die Fusion seines früheren Arbeitgebers ABC mit Disney wurden die landesweiten Fernsehsender und vor allem ESPN mit den Filmstudios und Themenparks von Disney zusammengelegt.
Als CEO ab 2005 sorgte er mit seiner Finesse, die er in seinen Memoiren “The Ride of a Lifetime” (arvy’s Book Club) beschreibt, für anderthalb Jahrzehnte Wachstum. Herzklopfen auf jeder Seite vorprogrammiert!
Unter seiner Führung entwickelte sich Disney zu einem globalen Unterhaltungskonzern, der sich an die veränderte Medienlandschaft anpasste. Mit Blick auf das digitale Streaming glänzte Igers strategische Brillanz.
Seine entscheidenden Akquisitionen führten zum Start von Disney+:
- Pixar (2006): Das Unternehmen von Steve Jobs führte zur Zusammenarbeit bei Animationsfilmen wie “Toy Story”, “Findet Nemo” und “Die Unglaublichen”.
- Marvel (2009): “Iron Man”, “The Avengers” und “Guardians of the Galaxy” – Superhelden, wir kommen!
- Lucasfilm (2012): “Star Wars” – Möge die Macht mit dir sein!
- 21st Century Fox (2019): “Avatar”, “X-Men” und “The Simpsons”, um nur einige zu nennen.
- Launch of Disney+ (2019): All ihre Magie auf einer Plattform.
Während der Amtszeit von Iger stieg die Marktkapitalisierung von Disney von 48 Mrd. $ auf 257 Mrd. $.
Eine Rendite von 550%. Die Rendite des S&P 500 im Vergleich? 160%.
Was für eine Erfolgsgeschichte.
Doch wie es in Märchen üblich ist, gab es diesmal kein Happy End.
Abbildung 2: Die bedeutendsten Akquisitionen der Walt Disney Company seit 1990

Das magische Königreich im perfekten Sturm gefangen
Februar 2020.
Bob ging genau in dem Monat in den Ruhestand, in dem Covid erschien. Nur um festzustellen, dass es mit Volldampf auf den grössten Sturm unserer Zeit zusteuerte.
Von der Pandemie war praktisch jedes Segment brutal betroffen. ESPN kam zum Stillstand, Themenparks und Kreuzfahrten wurden eingestellt, Filme pausierten.
Der einzige Lichtblick?
Iger’s Start von Disney+ im Jahr 2019.
Die Zahl der Abonnenten schoss bis 2022 auf 164 Millionen hoch. Dennoch ist der Geschäftsbereich nicht profitabel – das Gleichgewicht zwischen Wachstum, Kosten und Konkurrenz ist eine Herausforderung.
Der Zauber scheint auf See verloren gegangen zu sein.
Abbildung 3: Wie Disney Geld verdient, Stand: Ende Juni 2023

Mickey Mouse retten
Nietzsche’s Worte hallen nach: “Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie”. Und das Warum von Bob Iger ist mächtig: Er will sein Erbe schützen und Mickey Mouse retten, so schmerzhaft das auch sein wird.
Als er seine Frau um Rat fragte, ermutigte sie ihn, zurück zu Disney zu gehen, da die andere Möglichkeit darin bestand, als Präsident zu kandidieren.
Im November 2022 kam er zurück, und der Vorstand hat gerade seinen letzten Vertrag verlängert. Er wird 75 Jahre alt sein, wenn er 2026 ausläuft.
Da CEO Iger einige schwierige Entscheidungen treffen muss, um das Haus der Maus zu seinem früheren Glanz zurückzuführen, zeichnet sich ein Weg nach oben für die angeschlagene Aktie ab.
Die Quartalsergebnisse vom Mittwoch machen jedoch deutlich: Wie Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, so lassen sich auch Disney’s Probleme nicht im gleichen Zeitrahmen lösen.
Es bedarf eines Katalysators: Könnte es der Verkauf des Sendebetriebs sein, die in dieser Woche angekündigten neuen Sportwetten, die Profitabilität von Disney+ oder eine Übernahme durch Apple, das nach wertvollen Inhalten giert?
Ich beobachte Disney sehr genau, weil ich es liebend gerne sehen würde, wie sie wieder zur Magie zurückfinden.
Es gibt keinen besseren Manager als Bob Iger, um das Ruder herumzureissen.
Denn es ist wahr: “If you can dream it, you can do it!
Viel Erfolg, Bob!
Abbildung 4: Disney ($DIS) vs. S&P 500 ($SPX) seit 2005

arvy’s Fazit: Inmitten der stürmischen See steht Bob Iger als Disney’s Beschützer, der entschlossen ist, den schwindenden Zauber des Unternehmens zu retten. Seine visionären Akquisitionen und sein strategisches Geschick schufen die Voraussetzungen für das goldene Zeitalter von Disney. Doch als die Herausforderungen immer grösser wurden, geriet auch das magische Königreich in Turbulenzen. Jetzt kehrt Iger zurück, um das Schiff zu steuern – ein Kapitän, für den ein Vermächtnis auf dem Spiel steht. Wird seine Führung den Zauber neu entfachen und beweisen, dass Träume, wie verblasst sie auch sein mögen, immer noch wahr werden können? Vielleicht entpuppt es sich ja doch noch als Märchen mit einem Happy End.
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